Michael Kretschmer gibt dem „Letzten August“ die Ehre

Eines vorweg: Das Portal parthenspatz.de sieht sich der politischen Neutralität verpflichtet und hält sich aus der üblichen Wahlkampfberichterstattung heraus. Wir berichten deshalb nicht über jeden Tisch, der irgendwo aufgestellt wird; ganz gleich, ob es sich dabei um einen Küchen- oder sonstwas für einen Klapptisch handelt. Dass an dieser Stelle (mit aller gebotenen Zurückhaltung) über den Besuch des Sächsischen Ministerpräsidenten im Ort informiert wird, ist in erster Linie dem Umstand geschuldet, dass der „Letzte August“ alljährlich – und nicht nur vor Wahlen – in Borsdorf stattfindet und stets eine Menge Prominenz an die Parthe lockt.

„Letzter August“, das klingt doppeldeutig und genau das soll der Name des traditionellen Sommerfestes des Borsdorfer CDU-Ortsverbandes auch sein. August der Starke? Der Monat August? Oder ein „letzter August“, so wie es auch einen „letzten Willi“ gibt? Das wird wohl nie verbindlich zu klären sein und bleibt letzten Endes den Gedankengängen der Besucher überlassen. Apropos: Zum diesjährigen „Letzten August“ auf dem Gelände der Diakonie hatten sich wieder zahlreiche Interessierte, die meisten von ihnen naturgemäß aus Borsdorf, Panitzsch und Zweenfurth, eingefunden. Hinzu kam allerlei aktuelle und gewesene politische Prominenz aus unterschiedlichen Bankreihen diverser Volksvertreterzwischenlager. Der Autor hat die Teilnehmer nicht gezählet; doch sollte die von einem Dresdner Offizialtwitterer live verkündete Zahl von 250 zutreffen, müssen wohl einige Tarnkappenträger unsichbar mit von der Partie gewesen sein.

Ehrengast des Abends war Michael Kretschmer, der Sächsische Ministerpräsident. Nach der Begrüßung u.a. durch Gastgeberin Katharina Wagner, ex-MdB Rolf Rau, Bürgermeister Ludwig Martin und Landrat Henry Graichen plautzte zuerst eine Vorhut der  Parthe-Plautzer dem MP ein Ständchen, dem sich der Musketensalut der Leipziger Communalgarde nicht minder plautzend, doch deutlich unharmonischer anschloss. Die Anwesenheit der schwarzpulverschießenden Gardisten ließ die Sicherheitsleute übrigens schon vor Eintreffen des Gastes schnappatmen, aber das ist eine andere Geschichte …

Michael Kretschmer genoss das „Heimspiel“ sichtlich, er zeigte sich als jovialer, händeschüttelnder, aber auch genau zuhörender und präzise antwortender Landesvater. Auf der mobilen Bühne kamen die Landtagskandidaten Katharina Wagner und Kay Ritter sowie der Diakonie-Hausherr zu Wort, ehe der MP seine mit Lob und Applaus bedachte Rede hielt, in der er neben einigen Erfolgsgeschichten auch die Ermahnung unterbrachte, bei aller Kritik an „Berlin“ zur Landtagswahl nicht die Bundespolitik mit der sächsischen Landespolitik in eine Urne zu werfen. Anders als einige seiner Ehrengastvorgänger stellte sich Kretschmer bereitwillig den Fragen der Zuhörer und stand ihnen zunächst von der Bühne aus, später in kleineren Runden beim Bier bis weit in den Abend hinein Rede und Antwort. Und er sagte zu, sich eines besonderen Anliegens anzunehmen, dass Bürgermeister und Diakonie an ihn herangetragen hatten, der Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Heilerziehungspfleger.   André Dreilich

Leave a Comment